Bindung & Therapie

Mutig und voller Vertrauen möchte wahrscheinlich jeder durchs Leben gehen. Doch leider sieht die Wirklichkeit manchmal anders aus.

In unserer komplexen, global vernetzten und sich rasch verändernden Welt sind die „Soft Skills“ eines Menschen wichtiger denn je: Gefühle wahrzunehmen und zu regulieren, sowie die Fähigkeit (oder Kunst?), auch in Hochstress-Situationen sich selbst und andere zu verstehen und flexibel denken zu können.

Bindung

Durch neueste Erkenntnisse aus Hirnforschung und Bindungstheorie weiß man, dass sich diese Fähigkeiten im Rahmen früher Bindungserfahrungen entwickeln.

Auf die Berührung kommt es an, vom Anfang bis zum Ende unseres Lebens.

Berühren und berührt zu werden ist für unser „Dasein“ als Mensch wesentlich. Ohne Berührung kein Leben!

Je nachdem, wie feinfühlig Eltern auf das Kind eingehen, bilden sich in dem Kind sichere oder unsichere Bindungen. Ebenso wichtig für die Entwicklung der sicheren Bindung sind Blickkontakt und sprachlicher Austausch über Gefühle und Handlungen.

Positiv berührende Erfahrungen sind sehr wesentlich für die Entwicklung des Gehirns und ein sicherer Weg der Bindungsbeziehung. Dies sind Erfahrungen, die unter die Haut gehen, die uns unterstützen, möglichst ein ganzes Leben lang. Wie stark diese Erfahrungen auf uns wirken und uns mit Energie füllen können, erkennen wir auch in einem Wortschatz. So bedeutet das Wort „berühren“ im Altgriechischen zugleich auch „anzünden“.

Durch die Bedeutung, die Bindung für das Überleben hat, sind Bindungserfahrungen, die Bindung bedrohen, immer sehr einschneidend und prägend. Löst sich diese Bedrohung nicht zufriedenstellend auf, bleiben Menschen selbst im erwachsenen Alter noch mit der Sicherung der Bindung beschäftigt, häufig auch unbewusst. Negative Bindungserfahrungen hinterlassen im erwachsenen Gehirn eine „Stressnarbe“.

Um an die Auflösung von Gebundenheiten herangehen zu können, baut der Therapeut während der Behandlung eine Verbindung auf, die neue Kräfte schöpfen lässt. Vertrauen ist das kostbarste Gut innerhalb dieser Behandlung.

Die Behandlung beginnt mit einem Gespräch, in dem der Klient Sorgen und Nöte schildert. Therapeut und Klient sitzen sich gegenüber. Klient und Therapeut gehen eine Bindung ein, die verstärkt spürbar ist.

Durch die mögliche folgende Körperarbeit wird das Gehirn entlastet und das Herz kann mehr in den Vordergrund rücken. Es entsteht ein emotionales Band zwischen Klient und Therapeut.

Was bewegt das Herz, was braucht es, um wieder zu mehr Gesundheit zu kommen?

Der Klient erhält die Freiheit, sich mit den Dingen befassen zu können, die ihm zu eigen sind, die ihm wohltun und emotional stärken.

Mittels therapeutischer Feinfühligkeit werden so eigenmotivierte Bewegungsabläufe ansprechbar. Die Körperarbeit ist ein kostbarer Schlüssel, weil sie einen neuen emotionalen Zugang eröffnet.

Anwendungsgebiete

  • Depressionen
  • Burnout
  • Ängste
  • Depressive Zustände
  • Überforderung
  • Trauma
  • Motivationsschwierigkeiten
  • Schmerzzustände
  • Unzufriedenheit
  • Schlafstörungen
  • Schwere körperliche Erkrankungen (Krebs, MS)